Füße in Wollsocken, die sich an einer Heizung wärmen, Headerbild

Heizungsvergleich – Vorteile, Nachteile und Kosten

Der Heizungsmarkt ist im Umbruch. Doch welche Heizungsarten gibt es aktuell und wie findet man die richtige Heizung? Im Vergleich hat jedes System Vorteile und Nachteile. Heizsysteme auf Basis fossiler Energieträger befinden sich dabei auf dem Rückzug. Fakt ist jedoch: Ein Großteil der Deutschen heizt nach wie vor mit Gas oder Öl.

Inhaltsverzeichnis

Wer eine Modernisierung oder Neuinstallation einer Heizungsanlage plant, sieht sich mit unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert. Abhängig von den persönlichen Voraussetzungen kann nicht jede Heizung überall installiert werden und zusätzlich können gesetzliche Vorgaben den Spielraum bei der Auswahl einschränken. Gleichzeitig drängen bessere und auch neue Technologien auf den Markt. Und zu guter Letzt spielt natürlich auch das Thema Kosten eine wichtige Rolle bei der Entscheidungsfindung.  

Wer eine Heizung plant, muss mittlerweile im Wesentlichen auf ein Heizsystem basierend auf erneuerbare Energien setzen – ab 2024 zu 65 %. Dazu kommt, dass der Gesetzgeber inzwischen einigen alten Heizgeräten ein Enddatum gesetzt hat, bis wann sie auf jeden Fall ausgetauscht werden müssen. Aber welche Heizsysteme gibt es aktuell und wie schneiden die unterschiedlichen Heizungen im Vergleich ab?

Ölheizung

Ölheizungen, als Nachfolger der Ölöfen, waren lange der Standard in deutschen Haushalten. Und bis heute heizen viele Haushalte in Deutschland mit Öl. In regelmäßigen, planbaren Abständen kommen dann Öllieferungen und tanken die großen Heizöltanks auf. Danach kann jeder selbst entscheiden, wie viel Öl wann verbraucht wird.

Die Technik der Brennwertkessel ist zuverlässig und bringt – bei vollem Tank – eine gewisse Unabhängigkeit von der Infrastruktur mit sich. Im Vergleich zu anderen Heizungen heißt das bei einer Ölheizung aber: Öl muss vorfinanziert werden. Der Brennstoff ist seit 2021 zusätzlich mit einer CO2-Steuer belastet, welche jährlich steigen soll, und man braucht viel Platz für den Tank.

Die Kosten für den Einbau einer Ölheizung werden vom Staat nicht bezuschusst und ab 2026 ist der Einbau neuer Ölheizungen verboten, es sei denn, es gibt keine alternative Wärmeerzeugung dazu. Denn die Klimabilanz ist schlecht und Öl ist als fossiler Brennstoff nicht unendlich verfügbar. Wer aktuell mit Öl heizt, sollte darum wissen: 

  • Konstanttemperaturkessel müssen nach 30 Jahren Laufzeit ausgetauscht werden.
  • Niedertemperaturkessel dürfen nicht mehr produziert, im Altbau aber eingebaut werden.
  • Brennwertkessel dürfen weiterhin überall eingebaut werden.

Vorteile, Nachteile und Kosten von Ölheizungen

VorteileNachteileKosten
Unabhängigkeit von der Infrastruktur (bei vollem Tank)Preis für Heizöl wird aufgrund der CO2-Steuer und zunehmender Verknappung steigen6.000 bis 9.000 € (ohne Öltank)*
Unabhängigkeit von AnbieternVorfinanzierung und -planung der Öllieferungen 
Bewährte und effiziente TechnikSchlechte Öko-Bilanz 
günstiger AnschaffungspreisKeine staatlichen Fördermittel 
 Ausreichend Platz für Öltank und Ölkessel notwendig 

Gasheizung

Gas war neben Öl lange Zeit der in Deutschland vorherrschende Wärmeträger. Bis heute belegen Gasheizungen im Vergleich zu anderen Heizsystemen Platz eins. Sogar im Neubau wurden in 2021 noch über 650.000 Gasheizungen eingebaut. Die Technik hat viele Vorteile. Gasbrennwertheizungen sind platzsparend, vergleichsweise günstig und für nahezu alle Einsatzbereiche geeignet. Moderne Geräte arbeiten zum Teil bereits H2-ready und können mit einer Wasserstoffbeimischung von 20 % betrieben werden.

Allerdings gehört Gas zu den fossilen Brennstoffen und die Verbrennung von Gas bringt einen hohen CO2-Ausstoß mit sich. Dazu zeigt die Energiekrise von 2022, wie abhängig Deutschland von Gasimporten ist, solange hierzulande über die Hälfte aller Haushalte mit einem Gasbrennwertkessel heizen. Die Tendenz geht daher ganz klar weg von der Gasheizung. 

Man unterscheidet bei Gasheizungen zwischen Brennwerttherme und Brennwertheizung. Beide Systeme können rein für die Heizung oder für Heizung und Warmwasser eingesetzt werden.

  • Gasbrennwertheizungen werden häufig als Zentralheizung in großen Einfamilienhäusern bzw. in Mehrfamilienhäusern eingesetzt. 
  • Gas-Brennwertthermen findet man eher in kleinen Einfamilienhäusern und in Wohnungen.

Alternativ zum Erdgas können Gasbrennwertheizungen auch mit Biogas arbeiten. Die CO2-Belastung ist dann deutlich geringer. Allerdings steigen die Heizkosten, denn Biogas ist aktuell im Vergleich zu Erdgas teurer.

Vorteile, Nachteile und Kosten von Gasheizungen

VorteileNachteileKosten
Bewährte und effiziente TechnikGasanschluss notwendig6.000 – 20.000 € (Brennwert)*
Günstiger AnschaffungspreisSteigende Gaspreise3.500 bis 5.000 € (Gasetagenheizung Wohnung)*
Platzsparende Installation Keine staatlichen Fördermittel 
Durch Betrieb mit mind. 65 % Biogas oder in Kombination als Hybridheizung auch Einbau nach 2024 möglichPreis für Erdgas wird aufgrund der CO2-Steuer und zunehmender Verknappung steigen 

Gasheizungen arbeiten sehr effizient als Hybridheizung in Kombination mit Solarthermie oder Wärmepumpe. Wie genau das funktioniert, erläutern wir in unserem Beitrag Die Hybridheizung – effizient, kostengünstig, umweltschonend.

Holzheizungen

Die Holzheizung ist unter den Heizsystemen wohl die älteste Heiztechnik. Und gerade in Zeiten steigender Gaspreise heizen viele Verbraucher*innen lieber mit Holz, denn das ist als nachwachsender Rohstoff nachhaltig und leicht verfügbar. Auch die CO2-Bilanz ist gut, denn Holz gibt bei seiner Verbrennung nur so viel CO2 ab, wie es bis dahin aufgenommen hat.

Bei Holzheizungen gibt es Unterschiede:

  • Scheitholzvergaserkessel
  • Pelletkessel
  • Hackschnitzelkessel

Die weit verbreiteten Scheitholzvarianten Kachelofen oder Kaminofen (die Untervariante „Schwedenofen“ besitzt eine Sichtscheibe aus Glas) eignen sich i. d. R. nicht zum Beheizen größerer Wohnungen oder Häuser und werden deswegen nicht näher betrachtet.

Der Scheitholzvergaserkessel bringt im Vergleich zu Pellet- und Hackschnitzelkessel die geringsten Anschaffungskosten mit sich. Er verbrennt Holzscheite in einer speziell konstruierten Brennkammer, ohne dass man aber ständig nachlegen muss wie beim handelsüblichen Kachel- oder Kaminofen. Bei Hackschnitzel- oder Pelletheizungen werden gepresste Holzstäbchen oder Holzreste – also Abfall aus der Holz- und Forstwirtschaft – verbrannt. Der Brennstoff Holz ist günstig und meist regional ausreichend verfügbar. 

Eine Holzheizung erzeugt effizient Wärme, selbst bei größeren Gebäuden.

Holzheizungen arbeiten nur unter Volllast effizient, weshalb eine Anschaffung nur mit einem Pufferspeicher sinnvoll ist. Wer Fördermittel beantragen möchte, muss bei einem Hackschnitzel- oder Pelletkessel einen Speicher in der Größe von 30 Liter pro kW mit anschaffen.

Holzheizungen heizen mit Biomasse und gehören damit zu Heizungen mit erneuerbaren Brennstoffen. Im Vergleich zu Gasheizung oder Ölheizung schneiden sie daher deutlich besser ab.

Ein Nachteil dieses Heizsystems sind aber ohne Frage die hohen Anschaffungskosten, der Wartungsaufwand (z. B. die Ascheentsorgung) und der große Platzbedarf für den Kessel, den Brennstoff und den Speicher. Außerdem – wie auch beim Scheitholzvergaserkessel – muss man hier Abstriche beim Komfort machen. Denn das Holz muss immer wieder herangeschafft werden. Und bei der Verbrennung werden im Vergleich zu anderen Heizungsarten hohe Feinstaubwerte freigesetzt. Wenn sich Feinstaub bei Windstille lokal absetzt, kann dieser negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Dagegen ist aber Abhilfe durch den Einbau von einem Feinstaubfilter möglich. 

Vorteile, Nachteile und Kosten von Holzheizungen

VorteileNachteileKosten
Als nachwachsender Rohstoff CO2-neutralGeringer Komfort: Brennstoff muss manuell nachgefüllt und Asche regelmäßig entfernt werden17.000 bis 25.000 € (Pelletheizung)*
Staatliche Fördermittel möglichPlatzbedarf für Brennholzlagerung 
Hohe Versorgungsicherheit durch verfügbaren BrennstoffHohe Emission von Feinstaub 
65% EE-Anteil möglich

Infografik Beheizungsstruktur Wohnungsbestand Deutschland 2021; Quelle BDEW
Infografik Beheizungsstruktur Wohnungsbestand Deutschland 2021; Quelle BDEW

Wärmepumpe

Eine Heizung, die Gebäude mit Umweltenergie heizt, klingt gut. Wärmepumpen nutzen die thermische Energie aus Luft, Erde oder Wasser und wandeln sie in Wärme um. Vor allem bei neuen oder energetisch modernisierten Gebäuden mit großen Heizflächen machen Wärmepumpen Sinn. Deswegen befinden sie sich im Neubau bereits seit einigen Jahren auf dem Vormarsch und waren neben der Gasheizung die beliebteste Heizungsart. Wärmepumpenheizungen soll eine zentrale Rolle bei der Dekarbonisierung des Gebäudesektors zufallen. 

Einen weiteren Schub erlebten Wärmepumpen im Jahr 2022, da in Folge des Ukrainekrieges die Abhängigkeit von Gas am Energiemarkt reduziert werden soll. Die Funktionsweise einer Wärmepumpe ähnelt dem eines Kühlschranks, bei dem thermische Energie mit geringen Temperaturen auf ein höheres Niveau angehoben wird. Dieser Prozess kühlt den Kühlschrank und ermöglicht im Umkehrschluss bei der Wärmepumpe die Umwandlung von Umweltwärme zu tatsächlicher Heizwärme.

Man unterscheidet:

  • Luft-Luft-Wärmepumpen
  • Luft-Wasser-Wärmepumpen (auch Luftwärmepumpe)
  • Sole-Wasser-Wärmepumpen (auch Erdwärmepumpe) mit Erdkollektoren
  • Sole-Wasser-Wärmepumpen mit Tiefbohrung
  • Wasser-Wasser-Wärmepumpen (auch Grundwasserwärmepumpe)

In ungedämmten Bestandsgebäuden mit alten Heizkörpern ist ein Einbau moderner Wärmepumpen grundsätzlich möglich, da diese heutzutage auch die dafür notwendige höhere Vorlauftemperatur von bis zu 70° Grad Celsius bereitstellen können. Hier sollte allerdings unbedingt ein Fachmann feststellen, ob der Einsatz einer Wärmepumpe sinnvoll ist und eventuelle Umbauten erforderlich sind.

Allerdings sind die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe hoch während auf der anderen Seite der Einbau von der Bundesregierung momentan mit am höchsten gefördert wird. Man sollte sich daher auf jeden Fall Gedanken über Heizgewohnheiten und eine gute Dämmung machen, sonst können die Kosten enorm steigen. Denn Wärmepumpen werden letztlich mit Strom betrieben. Deswegen sind sie aber in Kombination mit einer Photovoltaikanlage sowie einem Stromspeicher sehr kostengünstig und effizient zu betreiben. 

Wärmepumpen haben im Vergleich zu Gasheizungen oder Ölheizungen eine sehr gute CO2-Bilanz. Werden sie mit Ökostrom betrieben, arbeiten sie sogar klimaneutral.

Vorteile, Nachteile und Kosten von Wärmepumpen

VorteileNachteileKosten
Sehr gute CO2-Bilanz, vor allem in Kombination mit ÖkostromUmfangreiche Erdbohrungen bei Erdwärmepumpen und Grundwasserwärmepumpen12.000 – 50.000 €*
Hoher WirkungsgradGenehmigungspflichtig (Erdwärmepumpen und Grundwasserwärmepumpen) 
Unkomplizierte Installation (Luftwärmepumpen)Hohe Anschaffungskosten 
Staatliche Fördermittel  
65% EE-Anteil möglich

Die Wärmepumpe gehört zu den zukunftsträchtigsten Heizsystemen. Lesen Sie jetzt noch mehr zur Funktion der Wärmepumpe und was Hausbesitzerin Susanne Liebsch nach fast 20 Jahren Erfahrung mit Ihrer Luftwärmepumpe berichtet.

Banner Informationen Wärmepumpe Heizen Energiewende

Infrarotheizung

Infrarotheizungen gehören wie die Wärmepumpe zu den Stromheizungen. Sie heizen mit Strahlungswärme und werden daher auch u. a. als Strahlungsheizung oder Wärmewellenheizung bezeichnet.

Die Infrarotheizung erzeugt Direktwärme, weshalb sie auch Stromdirektheizung genannt wird. Sie erwärmt die Raumhülle und die darin befindlichen Gegenstände. Zum Vergleich: Normale Heizkörper erwärmen die Luft, die sich im Raum verteilt. Infrarotheizungen erzeugen durch diese Direktwärme, die auch Wände und Böden erreicht, ein angenehmes Raumklima.

Als schlichte weiße Heizplatten fügen sich Infrarotheizungen optisch gut ein und lassen sich auch nahezu überall aufstellen oder montieren. Sie werden an der Raumdecke, als Spiegel oder Bildheizung angebracht. So verschwindet der Heizkörper komplett.

Allerdings werden Infrarotheizungen nicht gefördert und verursachen bei schlecht gedämmten Räumen hohe Betriebskosten.

Vorteile, Nachteile und Kosten von Infrarotheizungen

VorteileNachteileKosten
Vielfältige Designs möglichKeine staatlichen Fördermittel100 – 600 € (pro Paneel)*
PlatzsparendMögliche elektromagnetische Felder unangenehm für sensible Menschen 
Geringe AnschaffungskostenHohe Betriebskosten, sehr hoch bei schlechter Dämmung 
Kein Wartungsaufwand  
Unkomplizierte Montage  
Klimaneutral bei Öko-Strom  
Stromdirektheizung, die unmittelbar Wärme erzeugt
65% EE-Anteil möglich

Brennstoffzellenheizung

Die Brennstoffzellenheizung ist eine stromerzeugende Heizung, auch Wasserstoffheizung genannt. Zunächst wird aus Erdgas Wasserstoff reformiert. In einer nachgelagerten Brennstoffzelle reagiert dann der Wasserstoff mit Sauerstoff, sodass gleichzeitig Wärme und Strom entstehen.

Das System ist sehr effizient, in verschiedenen Leistungsbereichen verfügbar und lässt sich in vielen Häusern installieren. Voraussetzung dafür ist ein Gasanschluss sowie ein zentrales Wasser- und Heizsystem. 

Brennstoffzellenheizungen arbeiten mit Erdgas, also einem fossilen Brennstoff. Moderne Geräte sind aber H2-ready und können mit einer Wasserstoffbeimischung von 20 % betrieben werden. Trotz des Einsatzes von Erdgas ist die CO2-Bilanz der Brennstoffzellenheizung im Vergleich zur Gasheizung aufgrund der erhöhten Effizienz deutlich besser.

Die Anschaffung einer Brennstoffzellenheizung erfordert relativ hohe Investitionskosten, wird aber gefördert. Wer durch die Erneuerung seiner Heizung durch eine Wasserstoffheizung einen Teil seines Strombedarfs decken kann, profitiert dann außerdem von enormen Einsparungen an der Stromfront und ist zum Teil stromautark.

Vorteile, Nachteile und Kosten von Brennstoffzellenheizungen

VorteileNachteileKosten
Erzeugen von Strom und WärmeHohe Anschaffungskosten30.000 – 50.000 €*
Kaum WartungsarbeitenGasanschluss notwendig 
Bei Einsatz von Biogas klimaneutral 
Hohe Förderung bei Nutzung von Biomethan oder Wasserstoff
65% EE-Anteil möglich (wenn H2 ready)

Sie denken über einen Heizungstausch nach? Andreas Faulhaber setzt seit 2010 auf die Brennstoffzellenheizung und hat damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

Solarthermie

Die Solarthermie wandelt Sonnenenergie in Wärme um. Die Technik ist vielfach erprobt, ausgereift und arbeitet auch sehr effizient als Hybridheizung mit Gasbrennwertheizungen oder Holzheizungen.

Die Solarthermie kann entweder rein zur Warmwasserbereitung oder auch zur Heizungsunterstützung eingesetzt werden. Entsprechend unterschiedlich fällt die Anzahl der notwendigen Solarkollektoren aus. 

Das System arbeitet entweder mit Flachkollektoren oder Röhrenkollektoren. Flachkollektoren sind günstiger in der Anschaffung, bringen aber auch weniger Leistung als Röhrenkollektoren. Dient die Solarthermie nur der Warmwasserbereitung, reichen sie in der Regel aber aus. 

Soll das System auch zur Heizungsunterstützung eingesetzt werden, kommen eher Röhrenkollektoren zum Einsatz. Die kosten zwar mehr, bringen aber bei weniger Platz mehr Effizienz.

Eine Solarthermie kann nicht die komplette Wärmezufuhr übernehmen, sondern ergänzt nur das bestehende Heizsystem. Eine Daumenregel besagt, dass etwa 30 % der Wärme im Jahr über Solarthermie gedeckt werden können.

Vorteile, Nachteile und Kosten von Solarthermie

VorteileNachteileKosten
Gute CO2-BilanzReicht nicht für die komplette Wärmezufuhr5.000 – 16.000 €*
Staatliche Fördermittel  
65% EE-Anteil möglich

Sie denken über eine eigene Solarthermie nach? Wir beantworten 8 Fragen zur Solarthermie.

Hybridheizung

Eine Hybridheizung kombiniert mehrere Wärmeerzeuger in einer Anlage, wobei ein Erzeuger fossile Brennstoffe verwendet und der andere erneuerbare Energiequellen nutzt – typischerweise also eine Gas- oder Ölheizung mit einer Solarthermie oder Wärmepumpe. Die integrierte intelligente Regelung wählt automatisch die ökologischste oder wirtschaftlichste Energiequelle – je nachdem, was man vorab eingestellt hat. So hat man das Beste aus beiden Systemen, verbindet zuverlässige Wärmeerzeuger mit regenerativen Energien.

Wer nicht auf ein einziges Heizungssystem setzen möchte – oder kann – ist mit einer Hybridheizung gut beraten. Gerade im Altbau oder Gebäudebestand sind Hybridheizungen oft eine gute Lösung, wenn man nicht allein mit fossilen Brennstoffen heizen möchte oder darf. 

Hybridheizungen gibt es auch als EE-Variante, also als Kombination aus zwei Wärmeträgern aus erneuerbaren Energien. Dann werden zum Beispiel eine Luftwärmepumpe und eine Solarthermie kombiniert, die sich nach Bedarf ergänzen. Die Solarthermie sorgt dann für das Warmwasser, die Wärmepumpe heizt über große Flächenheizungen.

Ein anderes Beispiel ist die Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaik, die besonders oft im Neubau zum Einsatz kommt. Die Solaranlage versorgt die Wärmepumpe mit Strom, die über flächendeckende Fußbodenheizungen die Räume heizt. Im Winter ergänzt Ökostrom aus dem Netz das System.

Hybridheizungen werden nur als EE-Hybridheizung gefördert, nicht in Kombination mit Gas- oder Ölheizungen. Wirklich ökologisch arbeiten sie nur, wenn der Strom aus erneuerbaren Energiequellen stammt.

Vorteile, Nachteile und Kosten von Hybridheizungen

VorteileNachteileKosten
Staatliche Fördermittel möglichVoraussetzungen für mehrere Heizsysteme erforderlich10.000 – 60.000 €**
Effizienter BetriebMehr Platzbedarf notwendig 
Hohe SicherheitHöhere Anschaffungskosten, weil 2 Heizsysteme 
Kombination passend zum individuellen Heizbedarf  
65% EE-Anteil möglich

In unserem Beitrag Die Hybridheizung – effizient, kostengünstig, umweltschonend gehen wir genauer auf diese Heizungskombination ein.

Fernwärme

Fernwärme versorgt Gebäude mit Warmwasser und Heizenergie direkt und ohne zwischengeschaltetes Heizsystem. Die gelieferte Wärme fließt über Rohrleitungen direkt in die Heizkörper. Da während des unterirdischen Wärmetransports auch Wärme verloren geht, sind Fernwärmenetze nur innerhalb eines Radius von bis zu 20 km um das Kraftwerk herum sinnvoll.

Umweltschonende Fernwärme nutzt als Wärmeträger Biomasse, Geothermie, Solarthermie oder Großwärmepumpen. Ein Großteil der Fernwärme entsteht jedoch durch Kraft-Wärme-Kopplung und basiert auf Gas oder Kohle als Energieträger. Dabei wird die bei der Stromerzeugung entstehende Abwärme zu Heizzwecken genutzt. So lässt sich der Brennstoffbedarf senken, was sich positiv auf die CO2-Bilanz auswirkt. Verglichen mit einer Gas- oder Ölheizung entstehen weniger CO2-Emissionen. Lokal – also am Orte der Wärmelieferung – entstehen gar keine Emissionen, was ein zusätzlicher Vorteil ist.

Vorteile, Nachteile und Kosten von Fernwärme

VorteileNachteileKosten
Platzsparend, da kein Heizsystem oder Brennstoff im Haus notwendigWärmeverlust bei Transport3.000 bis 8.000 €*
Wartung automatisch durch Wärme-LieferantenOft nur in Ballungszentren verfügbar 
Geringere CO2-Emissionen im Vergleich zu Gas oder ÖlHeizungswechsel oder Anbieterwechsel nicht möglich 
Lokal keine EmissionenMeist Einsatz fossiler Brennstoffe 
65% EE-Anteil möglich

Fazit

Der Heizungsmarkt war schon immer im Wandel. Klimakrise, Energiekrise, steigende Gaspreise und der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit und mehr Umweltschutz rücken neue und nachhaltige Heizsysteme in den Fokus. Im Vergleich zu früher haben Verbraucherinnen und Verbraucher heute sehr viel mehr Auswahl und vor allem steigt der Marktanteil an Heizsystemen basierend auf erneuerbaren Energien. Wärmepumpe, Solarthermie, Hybridheizungen, Infrarotheizungen oder Holzheizungen schneiden verglichen mit Gas- oder Ölheizungen in puncto CO2-Emissionen deutlich besser ab. 

Die ideale Heizung gibt es nicht. Im Vergleich bringen alle Heizungen Vorteile und Nachteile mit sich. Je nach persönlichen Voraussetzungen, Heizbedarf und Gebäudezustand eignen sich manche Heizsysteme besser oder schlechter. Welche Heizung die richtige ist, ist immer eine individuelle Entscheidung, in die auf jeden Fall ein Fachmann einbezogen werden sollte.


*https://www.co2online.de/modernisieren-und-bauen/heizung/ und eigene Quellen

** abhängig von Kombination der Geräte und Hersteller (asiatisch oder europäisch)

Wir geben hier nur die Kosten-Untergrenze an, da die Kosten für eine neue Heizung von den individuellen Gegebenheiten abhängen und nach oben hin stark variieren. 

  1. Richard van Omster

    Nützlich, um die Vor- und Nachteile der verschiedenen Heizungsarten zu kennen. Ich bin gespannt, welche Optionen in Zukunft hinzukommen werden. Wir haben einen Ölheizkessel, den wir austauschen müssen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

* Pflichtangaben. E-Mail wird nicht veröffentlicht.

Icon Newsletter Newsletter