Symbolbild zum Thema Vergleich der Kosten bei Anschaffung und Betrieb von Wärmepumpe und Gasheizung

Wärmepumpe oder Gasheizung: Kosten und Effizienz im Vergleich

Das Heizungsgesetz hat Verbraucher*innen neue Möglichkeiten eröffnet, mit einer hohen Förderung zukunftssichere, nachhaltige Systeme wie die Wärmepumpe zu installieren. Aber wie stellen sich die Kosten bei Anschaffung und Betrieb im Vergleich zu der bekannten Gasbrennwertheizung dar? In diesem Artikel erläutern wir die Details.

Ab 2045 soll das Heizen mit fossilen Brennstoffen bundesweit verboten werden. Entsprechend ist mit dem Jahreswechsel 2024 das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Kraft getreten, das den sukzessiven Umstieg auf erneuerbare Energien beim Heizen vorgibt.

Trotzdem ist der Einbau einer neuen Gasheizung auch 2024 unter bestimmten Voraussetzungen noch erlaubt. Neben einer neuen, nachhaltigen Wärmepumpe können sich Eigentümer bei einem Heizungswechsel also aktuell auch noch für eine Gasheizung entscheiden.

Dabei lassen vor allem die auf den ersten Blick günstigeren Anschaffungskosten die Entscheidung für das bewährte Heizen mit Gas attraktiv erscheinen.

Aber ist eine Gasheizung wirklich günstiger als eine Wärmepumpe? Wie steht es um die Kosten von Wärmepumpe und Gasheizung im laufenden Betrieb? Und wie effizient sind die beiden Systeme im Vergleich? Antworten auf diese Fragen bietet der folgende Artikel.

Wo dürfen weiterhin neue Gasheizungen eingebaut werden?

Bis eine kommunale Wärmeplanung vorliegt, dürfen in Bestandsgebäuden weiterhin rein fossil betriebene Heizungen eingebaut werden, sofern Hausbesitzende eine Heizungsberatung in Anspruch genommen haben.

Stand jetzt soll die kommunale Wärmeplanung in Großstädten ab 100.000 Einwohner*innen bis 30. Juni 2026 stehen. Für kleinere Städte und Gemeinden soll die Planung zum 30. Juni 2028 abgeschlossen sein.

Für Bestandsgebäude in Baden-Württemberg greift schon jetzt die seit Längerem bestehende 15-%-Regelung. Eine neu eingebaute Heizung muss demnach mit mindestens 15 % erneuerbarer Wärme laufen bzw. müssen Ersatzmaßnahmen durchgeführt werden.

Genauere Informationen dazu finden sich im Erneuerbare Wärme-Gesetz Baden-Württemberg (EWärmeG BW).

Für Neubauten in Neubaugebieten ist die Lage hingegen jetzt schon eindeutig: Hier greift das GEG bereits seit dem 1. Januar 2024. Neue Heizungen müssen entsprechend mit mindestens 65 % erneuerbaren Energien heizen.

Eine Möglichkeit, um diese 65-%-Vorgabe zu erfüllen, stellt zum Beispiel der Biogas 65 Tarif von Erdgas Südwest dar. Dank des 65-%-Anteils von Biogas erfüllt dieser Tarif schon heute die Anforderungen des neuen GEGs.

Für Neubauten in Baulücken, für die ein Bauantrag zwischen 1. Januar 2024 und dem Vorliegen einer kommunalen Wärmeplanung gestellt wurde, gelten die gleichen Regeln wie für Bestandsgebäude.

Klingt kompliziert? Deswegen haben wir Ihnen alle wichtigen Informationen hier zusammengestellt: Heizungsgesetz 2024 -alles, was Sie zum neuen GEG wissen müssen.




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Wärmepumpe oder Gasheizung: Kostenvergleich bei der Anschaffung

Wer vor der Entscheidung Wärmepumpe oder Gasheizung steht, wirft in der Regel zunächst einen Blick auf das vorhandene Budget und die mit der Anschaffung verbundenen Kosten. Dabei wird schnell deutlich, dass Wärmepumpen nach wie vor teurer sind als eine Gasbrennwerttherme.

Im Neubau allerdings gilt die Wärmepumpe schon heute als Heizsystem der Zukunft und das praktisch konkurrenzlos. Im Folgenden beziehen wir uns bei der Gegenüberstellung von Wärmepumpe und Gasheizung also auf Bestandsbauten.

Laut der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg kostet die Anschaffung und Installation einer Luft-Wasser-Wärmepumpe ab 35.000 Euro. Eine noch effizientere Variante, z. B. eine Erdwärmepumpe, bedeutet zusätzliche Kosten für die Erschließung der Wärmequelle.

Demnach ist bei Anschaffung und Installation einer Erdwärmepumpe mit einem Preis von mindestens 40.000 Euro zu rechnen. Da die Luft-Wasser-Wärmepumpe die gängigste Wärmepumpen-Variante ist, werden wir uns in der folgenden Gegenüberstellung auf dieses Modell konzentrieren.

Im Vergleich zu Wärmepumpen ist eine Gasbrennwerttherme relativ günstig. Anschaffung und Installation kosten im Bestand – d. h. es müssen keine Gasrohre, etc. neu verlegt werden – laut Verbraucherzentrale etwa 10.000 Euro.1

Die höheren Investitionskosten für Wärmepumpen lassen sich allerdings durch Förderungen stark reduzieren. Seit Anfang 2024 sind bis zu 70 % der Gesamtkosten förderfähig. Dabei sind die förderfähigen Gesamtkosten bei einem Einfamilienhaus bis zu einem Betrag von 30.000 Euro gedeckelt. Übersetzt bedeutet das, dass bei einer Luft-Wasser-Wärmepumpe der Preis entsprechend um bis zu 21.000 Euro günstiger ausfallen kann.

Wichtig: Um die maximale Fördersumme für Wärmepumpen auszuschöpfen, müssen verschiedene Komponenten des Förderprogramms miteinander kombiniert werden. Dabei ist die maximale Förderung bei 70 % gedeckelt. Grundsätzlich gelten folgende Fördersätze für 2024:

  1. 30 % Basisförderung: Kann nicht nur von selbstnutzenden Hauseigentümer*innen, sondern z. B. auch von Vermietenden beantragt werden.
  2. 20 % Klimageschwindigkeits-Bonus: Gilt nur für selbstnutzende Hauseigentümer*innen, die ihr altes fossiles Heizsystem bis 2028 gegen eine Wärmepumpe austauschen. Im Anschluss sinkt die Förderung alle 2 Jahre um 3 %, bis sie 2037 komplett ausläuft.
  3. 30 % Einkommens-Bonus: Gilt nur für selbstnutzende Hauseigentümer*innen mit einem zu versteuernden Haushaltseinkommen von bis zu 40.000 Euro pro Jahr. Dieser Bonus soll den Umstieg auch einkommensschwachen Menschen ermöglichen.
  4. 5 % Effizienz-Bonus: Gilt für alle Antragstellende, die auf eine Wärmepumpe umsteigen, die ein natürliches Kältemittel (z. B. Propan) oder als Energiequelle Erd-, Wasser- oder Abwasserwärme nutzt.

Daraus ergibt sich folgendes Bild bei den Anschaffungskosten Gasheizung vs. Wärmepumpe:

 GasheizungLuft-Wasser-Wärmepumpe
Anschaffungskosten inkl. Installation10.000 Euro35.000 Euro
abzgl. 30 % Basisförderung*26.000 Euro
abzgl. 30 % Basisförderung + 20 % Geschwindigkeitsbonus*20.000 Euro
abzgl. 30 % Basisförderung + 20 % Geschwindigkeitsbonus + 5 % Effizienz-Bonus*18.500 Euro
abzgl. 70 % max. mögliche Förderung*14.000 Euro
* Die prozentuale Förderung für die Wärmepumpe orientiert sich an den förderfähigen Gesamtkosten in Höhe von 30.000 Euro, nicht an dem hier angenommenen Preis der Wärmepumpe in Höhe von 35.000 Euro.

Auch wenn die Wärmepumpe auf den ersten Blick grundsätzlich teurer ist als eine Gasheizung, lassen sich die Investitionskosten durch eine Förderung deutlich senken.

Wer nur die Basisförderung (30 % Förderung) in Anspruch nimmt, zahlt in unserem Beispiel für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe immer noch 26.000 Euro und damit 16.000 Euro mehr als für eine Gasheizung.

Können zusätzlich der Geschwindigkeitsbonus und der Effizienz-Bonus (55 % Förderung) in Anspruch genommen werden, reduzieren sich die Kosten für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe auf 18.500 Euro und liegen somit nur noch 8.500 Euro über den Kosten für eine neue Gasheizung.

Wer sich z. B. bis 2028 für eine besonders effiziente Wärmepumpe entscheidet und über ein zu versteuerndes Haushaltseinkommen verfügt, das nicht höher als 40.000 Euro pro Jahr ist, kann die maximale Förderung in Anspruch nehmen. Dann kostet die Wärmepumpe nur noch 14.000 Euro und ist nur 4.000 Euro teurer als eine neue Gasheizung.

Hohe Nachfrage sorgte für stark gestiegene Preise auf dem Heizungsmarkt

Die zuletzt insgesamt hohen Preise auf dem Heizungsmarkt ließen sich unter anderem auf die gesteigerte Nachfrage zurückführen.

So gilt das Jahr 2023 als Rekordjahr beim Absatz von Wärmepumpen, wie der Bundesverband Wärmepumpe bekannt gegeben hat.2 Demnach wurden 2023 rund 356.000 Geräte verkauft. Das entspricht einem Plus von 51 % zum Vorjahr.

Absatzentwicklung von Wärmepumpen und Gasheizungen in Deutschland 2022 und 2023

Und auch für die Gasheizung war 2023 ein sehr erfolgreiches Jahr. Mit rund 790.500 verkauften Gasheizungen stieg der Absatz im Vergleich zum Vorjahr um 32 %.3

Während das gestiegene Interesse an Wärmepumpen zum Teil auf die umfangreichen Fördermaßnahmen und die Sorge um die Gasversorgungssicherheit zurückzuführen ist, dürfte die erhöhte Nachfrage nach Gasheizungen v. a. der Reform des Gebäudeenergiegesetzes geschuldet sein. Denn zwischenzeitlich wurde diskutiert, den Einbau neuer Gasheizungen ab 2024 komplett zu verbieten. Nach viel Kritik hat sich die Bundesregierung für einen anderen Weg entschieden.

Fest steht außerdem, dass sich die generell höheren Preise für Wärmepumpen auch durch die aufwändigere Technik und den aufwändigeren Einbau der Geräte erklären lassen. Während der Tausch eines Gaskessels etwa 1 bis maximal 2 Tage in Anspruch nimmt, können bei der Installation einer Wärmepumpe schnell 4 bis 5 Tage anfallen.

Darüber hinaus sind bei diesem Vorhaben mehrere Gewerke tätig. Sie kümmern sich zum Beispiel um notwendige Fundamentarbeiten und sorgen dafür, dass Hydraulik und Elektrik neu und individuell angelegt und angeschlossen werden.

Wärmepumpe vs. Gasheizung: Vergleich der Kosten im laufenden Betrieb

Bei den Anschaffungskosten haben Gasheizungen also die Nase vorn. Wie aber sieht es bei den Kosten im laufenden Betrieb aus? Dafür sollen im Folgenden zunächst die Energiekosten und im Anschluss die Kosten für die Wartung miteinander verglichen werden.

Um die Energiekosten der verschiedenen Heizsysteme gegenüberstellen zu können, wird im Folgenden von Durchschnittswerten ausgegangen. Laut Umweltbundesamt liegt der durchschnittliche Energieverbrauch beim Heizen bei etwa 125 kWh/qm.4

Auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung kommt auf einen ähnlichen Wert.5 Der Energiebedarf für die Warmwasserbereitung wird an dieser Stelle ausgeklammert, weil dieser im Vergleich zum Raumwärme weitaus geringer ausfällt (etwa 10-20 Prozent).

Als Referenzgebäude wird ein Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 130 qm herangezogen. Ausgehend vom durchschnittlichen Energieverbrauch von 125 kWh/qm ergibt sich für das Referenzgebäude entsprechend ein Energiebedarf von 16.250 kWh pro Jahr für das Heizen.

Die Kosten für 1 kWh Strom inklusive eines anteilig berechneten Grundpreises liegen im Durchschnitt bei etwa 41,35 Cent. (Stand: Juli 2024) 6 Aktuell ist allerdings eine sinkende Tendenz des Strompreises zu erkennen. Auf der anderen Seite liegen die Kosten für 1 kWh Gas inklusive eines anteilig berechneten Grundpreises bei rund 10,68 Cent/kWh.7

Während aktuelle Gasheizungen einen Wirkungsgrad von nahezu 100 % haben und somit aus 1 kWh Gas 1 kWh Wärme gewonnen werden kann, ist die Rechnung bei Wärmepumpen etwas komplexer. So liegt die sogenannte Jahresarbeitszahl (JAZ) bei Wärmepumpen zwischen 3 und 5.

Die Jahresarbeitszahl gibt an, wie viel Nutzwärme oder Nutzkälte ein System im Verhältnis zur zugeführten Energie über den Zeitraum eines Jahres erzeugt. Bei einer JAZ von 3 können entsprechend aus 1 kWh Strom 3 kWh Wärme gewonnen werden. Bei einer JAZ von 5 ist das Verhältnis sogar 1:5.

Wie effizient eine Wärmepumpe in der Praxis arbeitet, hängt auch vom Zustand des zu beheizenden Gebäudes ab. So haben z. B. die Dämmung des Gebäudes oder die Art der verwendeten Heizkörper großen Einfluss auf die Effizienz. Auch die richtige Auslegung der Leistung der Wärmepumpe und die durchschnittliche Außentemperatur wirken sich auf die Effizienz und somit auf die JAZ aus. Wir merken uns: Je höher die JAZ bei einer Wärmepumpe, desto besser.

Bei Luft-Wasser-Wärmepumpen liegt die durchschnittliche Jahresarbeitszahl bei 3,5.

Außerdem können Hausbesitzende ihre Wärmepumpen inzwischen auch mit einem speziellen Wärmepumpen-Stromtarif betreiben. Der sogenannte Wärmestrom oder Wärmepumpenstrom ist deutlich günstiger als der normale Haushaltsstrom. Dafür müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.

Erfüllt man die Voraussetzungen für spezielle Wärmepumpenstrom-Tarife nicht, kann man trotzdem seit Januar 2024 von einer pauschalen Rückvergütung von im Schnitt ca. 150 Euro auf die jährliche Stromrechnung (Modul 1) profitieren. In diesem Artikel zu Wärmepumpenstrom klären wir alle Details zu diesem Thema auf. Der Einfachheit halber wird in dieser Vergleichsrechnung mit einer pauschalen Rückvergütung von 150 Euro gerechnet.

Ausgehend von diesen Werten ergeben sich folgende Energiekosten für die verschiedenen Heizsysteme:

 GasheizungLuft-Wasser-Wärmepumpe
Ø Energiebedarf Heizen pro Jahr16.250 kWh16.250 kWh
EnergieträgerGasStrom
Wirkungsgrad1:11:3,5
Energieverbrauch (Energiebedarf/Wirkungsgrad)16.250 kWh4.643 kWh
Preis pro kWh0,1068 EUR 70,4135 EUR 6
Energiekosten pro Jahr1.735,50 EUR≈ 1.919,82 EUR
Wartungskosten150 Euro250 EUR
Pauschale Rückvergütung (Modul 1)– 150 EUR
Gesamtkosten pro Jahr≈ 1.885,50 EUR≈ 2.019,82 EUR

Im Hinblick auf die Energiekosten im Betrieb ist bei einer Heizungs-Modernisierung eine neue Gasheizung aktuell noch etwas günstiger als eine Luft-Wasser-Wärmepumpe.

Bei der Wahl eines neuen Heizsystems sind allerdings noch weitere Punkte wichtig. Welche Heizung die richtige für Sie ist, lesen Sie in unserem Beitrag zum Heizungsvergleich.




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Wärmepumpe vs. Gasheizung: Einschätzung und Ausblick

In den kommenden Jahren ist mit weiter steigenden CO2-Preisen für alle fossilen Brennstoffe zu rechnen. Während auf Wärmepumpen keine CO2-Steuer erhoben wird, fällt diese für den Betrieb von Gasheizungen schon heute an. Die CO2-Abgabe spiegelt sich in den Gaspreisen wider. Im Jahr 2024 liegt der CO2-Preis bei 45 Euro pro Tonne ausgestoßenem CO2, ab dem kommenden Jahr ist eine Erhöhung auf auf 55 Euro geplant.

Ab 2027 soll es für die CO2-Emissionen ein marktorientiertes, europäisches Emissionshandelssystem geben in dem die Preise nicht mehr wie aktuell gedeckelt werden. Wie sich damit die Gaspreise entwickeln, lässt sich aktuell noch nicht abschätzen.10

Auf der anderen Seite lassen sich die jährlichen Energiekosten bei Wärmepumpen aber noch einmal deutlich reduzieren. Wird die Wärmepumpe mit einer PV-Anlage und einem Energiespeicher kombiniert, können Hausbesitzende einen Teil des Strombedarfs über den selbst erzeugten Strom decken.

Die Kosten für eine entsprechende Solaranlage inkl. Stromspeicher und der damit zu generierende Ertrag hängen allerdings stark von der Größe der Anlage, ihrem Standort und ihrer Ausrichtung ab. Aus diesem Grund können wir an dieser Stelle keine genaueren Angaben zum Einsparpotenzial machen.

Natürlich dauert es einige Jahre, bis sich die Anschaffung einer PV-Anlage mit Stromspeicher amortisiert hat. Durch den Einsatz eines Energiemanagementsystems lässt sich mit einer PV-Anlage samt Stromspeicher der Stromverbrauch aber optimieren. Auch steigt die Unabhängigkeit von schwankenden Strompreisen auf dem Strommarkt.

Grundsätzlich soll Heizen mit Erdgas ab 2045 nicht mehr möglich sein. Ab 2029 müssen Gasheizungen mit einem weiter steigenden Anteil von erneuerbaren Energien (Wasserstoff oder Biogas) betrieben werden. Das langfristige Ziel ist, die Umstellung des Gasnetzes auf 100 % Wasserstoff oder Biogas bis zum 1. Januar 2045.

Im Vergleich zu Erdgas ist Biogas aktuell teurer und die preisliche Entwicklung lässt sich heute noch nicht absehen. Gleiches gilt für Wasserstoff, der heute noch gar nicht als Energieträger zum Heizen zur Verfügung steht.

Installation der Außenanlage einer Wärmepumpe durch einen Installateur
Installation der Außenanlage einer Wärmepumpe durch einen Installateur

Fazit: Welches Heizsystem ist die bessere Wahl?

Die Gegenüberstellung von Gasheizung und Wärmepumpe zeigt ein differenziertes Bild: Grundsätzlich sind Wärmepumpen in der Anschaffung teurer als Gasheizungen. Dank der gestiegenen Förderung in Höhe von mindestens 30 und maximal 70 % des gedeckelten Gesamtpreises in Höhe von 30.000 Euro kann dieser Preisunterschied aber deutlich verringert werden.

Gerade Hauseigentümer*innen, die in einer eigenen Immobilie wohnen, sich schnell für eine Wärmepumpe entscheiden (20 % Klimageschwindigkeits-Bonus bis Ende 2028) und auf ein nachhaltiges Kältemittel setzen (5 % Effizienz-Bonus), kommen mittlerweile kostengünstig in den Besitz einer Wärmepumpe. Hier stehen also ca. 10.000 Euro für die neue Gasheizung den ca. 18.500 Euro für eine neue Wärmepumpe gegenüber.

Betrachtet man die reinen Energiekosten, hat die Gasheizung aktuell noch die Nase vorn. Dies kann sich aber bei steigenden CO2-Preisen schnell ändern. Auch kann bereits heute der Einsatz eines Wärmepumpenstrom-Tarifs die Stromkosten für die Wärmepumpe deutlich reduzieren.

Grundsätzlich ist zu empfehlen, dass die Entscheidung zum neuen Heizsystem nicht auf Basis einer Momentaufnahme, sondern mit Weitsicht und unter Berücksichtigung der zu erwartenden Veränderungen am Energiemarkt getroffen werden sollte.


Belege

  1. https://www.verbraucherzentrale-bawue.de ↩︎
  2. https://www.waermepumpe.de/presse/zahlen-daten/absatzzahlen/ ↩︎
  3. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/379021/ ↩︎
  4. https://www.umweltbundesamt.de/daten/private-haushalte-konsum/ ↩︎
  5. https://www.diw.de/de/diw_01.c.881493.de/ ↩︎
  6. https://www.bdew.de/service/daten-und-grafiken/bdew-strompreisanalyse/ ↩︎
  7. https://www.bdew.de/service/daten-und-grafiken/bdew-gaspreisanalyse/ ↩︎
  8. https://www.bdew.de/service/daten-und-grafiken/bdew-gaspreisanalyse/ ↩︎
  9. https://www.bdew.de/service/daten-und-grafiken/bdew-strompreisanalyse/ ↩︎
  10. https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/co2-preis-kohle-abfallbrennstoffe-2061622 ↩︎
  1. Jochen Bühner

    Alles fast richtig, bis auf den Kw-Preis für Strom. Ich beziehe meinen Strom derzeit von euch für 30 cent. Das ändert die Betriebskosten Rechnung eindeutig. Meine Wärmepumpe wird übrigens nächste Woche eingebaut

    • Redaktion natürlichZukunft

      Hallo Herr Bühner,
      vielen Dank für Ihren Kommentar. Wir freuen uns, dass Sie günstigen Strom bei uns beziehen! Tatsächlich liegen die Neukundenpreise aktuell unterhalb des offiziellen Durchschnittspreises des BDEW, mit dem wir die Rechnung kalkulieren. Beim BDEW-Preis ist der Grundpreis anteilig hinzugerechnet und es sind alle Tarifprodukte wie Grundversorgungstarife und Neukundentarife enthalten.

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