Ein Energieberater arbeitet an Papierunterlagen, auf denen ein kleines Haus steht

Wie finde ich den richtigen Energieberater?

Ob Heizungstausch oder Haussanierung – wer modernisiert, will kein Risiko eingehen. Ein Energieberater zeigt, wie Sie Kosten sparen und Fördermittel sichern. Er hilft, Sanierungsmaßnahmen sinnvoll zu planen, Fehler zu vermeiden und gesetzliche Vorgaben einzuhalten. Lesen Sie, worauf es bei der Auswahl wirklich ankommt.

Inhaltsverzeichnis

Ein Zuhause zu modernisieren heißt: in die Zukunft investieren. Doch auf dem Weg zu mehr Energieeffizienz lauern viele Fragen. Welche Maßnahmen lohnen sich wirklich? Was verlangt das Gesetz – und wie lassen sich Förderungen sichern?

Ein Energieberater oder eine Energieberaterin bringt Ordnung in dieses Sanierungs-Puzzle: Er oder sie analysiert den Zustand des Gebäudes, identifiziert Einsparpotenziale und begleitet bei der Umsetzung passender Maßnahmen – von der Planung bis zur Ausführung.

Doch woran lässt sich eine seriöse und fachkundige Energieberatung erkennen? Und welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Fördermittel fließen?

Dieser Beitrag zeigt, wie Sie eine geeignete Energieberatung finden und welche Kriterien bei der Auswahl entscheidend sind.

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1. Was macht ein Energieberater?

Ein Energieberater oder eine Energieberaterin analysiert den baulichen Wärmeschutz, das Heizsystem sowie Potenziale für erneuerbare Energien. Ziel ist es, sinnvolle Maßnahmen zur Effizienzsteigerung zu entwickeln – inklusive Bewertung von Kosten, Einsparpotenzialen und Fördermöglichkeiten.

Typische Leistungen eines Energieberaters sind:

Analyse des Ist-Zustands: Eine Energieberatung beginnt mit der energetischen Bestandsaufnahme des Gebäudes, z. B. durch die Auswertung von Verbrauchsdaten, den Einsatz von Thermografie oder einem Blower-Door-Test. Auf dieser Basis entsteht ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP).

Energieausweise: Energieberater*innen stellen verbrauchs- oder bedarfsorientierte Energieausweise für Wohn- und Nichtwohngebäude aus. Diese Ausweise dokumentieren den energetischen Zustand eines Gebäudes und dessen Energieeffizienz. Sie sind z. B. beim Verkauf oder bei der Vermietung einer Immobilie laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) verpflichtend.

Beratung zu Sanierungsmaßnahmen: Die Beratung umfasst konkrete Empfehlungen zu energetischen Sanierungsmaßnahmen, wie etwa zur Dämmung, zur Heiztechnik, zu Fenstern oder zur Nutzung von Photovoltaik. Dabei berücksichtigt der oder die Energieberater*in auch die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit sowie gesetzliche Anforderungen.

Fördermittelberatung: Eine Energieberatung gibt einen Überblick über passende Förderprogramme, die z. B. durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergeben werden. Sie unterstützt bei der Antragstellung und der notwendigen Nachweisführung.

Ein Energieberater prüft im Heizungskeller Unterlagen
Der Energieberater analysiert den baulichen Wärmeschutz und das bestehende Heizsystem.

Ist eine Energieberatung Pflicht?

In den meisten Fällen ist eine Energieberatung nicht gesetzlich vorgeschrieben. Sie ist aber oft Voraussetzung für die Beantragung staatlicher Fördermittel. Bei bestimmten Sanierungspflichten – etwa nach dem EWärmeG in Baden-Württemberg – kann eine Energieberatung erforderlich sein, um Förderkriterien oder gesetzliche Standards zu erfüllen.

Auch beim Verkauf oder der Vermietung einer Immobilie ist ein Energieausweis verpflichtend. Dieser muss entweder verbrauchs- oder bedarfsorientiert erstellt sein und wird häufig im Rahmen einer Energieberatung ausgestellt.

2. Warum ist die Wahl des richtigen Energieberaters wichtig?

Eine Energieberatung ist nur so gut wie die Person, die sie durchführt. Qualifizierte Energieberater*innen bringen nicht nur fachliches Know-how mit, sondern vermitteln auch technische Anforderungen und gesetzliche Vorgaben.

Die Wahl einer passenden Beratung hat unmittelbare Auswirkungen: Nur wer die energetische Ausgangslage korrekt analysiert und geeignete Maßnahmen empfiehlt, kann Sanierungspotenziale ausschöpfen und Fördermittel effektiv nutzen. Fehlerhafte Einschätzungen oder fehlende Qualifikationen führen dagegen schnell zu finanziellen Einbußen, unnötigen Investitionen oder abgelehnten Förderanträgen.

Ein Energieberater bzw. eine Energieberaterin ist also nicht nur Fachperson – sondern auch Übersetzer*in für technische Details, Lotse im Förderdschungel und Sicherheitsnetz gegen teure Fehlentscheidungen.

Die Auswahl sollte deshalb nicht zufällig oder allein nach Preis erfolgen. Ausschlaggebend sind Qualifikation, Erfahrung und die Fähigkeit, individuelle Lösungen zu entwickeln.

3. Qualifikationen und Zulassungen: Worauf sollten Sie achten?

Die Berufsbezeichnung „Energieberater“ ist in Deutschland nicht geschützt. Umso wichtiger ist es, bei der Auswahl auf anerkannte Qualifikationen und objektive Nachweise zu achten.

Ein zentrales Kriterium ist der Eintrag in die Energieeffizienz-Expertenliste der Deutschen Energie-Agentur (dena). Diese Listung ist Voraussetzung für die Beantragung vieler staatlicher Förderprogramme, etwa im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).

Darüber hinaus weisen auch folgende Merkmale auf eine qualifizierte Fachperson hin:

  • Technische Ausbildung, z. B. Studium der Architektur oder des Bauingenieurwesens, Meisterqualifikation im Handwerk
  • Zusatzqualifikation nach § 88 GEG als geprüfte Gebäudeenergieberaterin bzw. geprüfter Gebäudeenergieberater mit spezifischer Weiterbildung
  • Nachweis regelmäßiger Fortbildungen, um aktuelle gesetzliche und technische Entwicklungen abzudecken
  • Berufshaftpflichtversicherung als Absicherung bei Beratungs- oder Planungsfehlern

Zusätzlich sollte auch die Unabhängigkeit gewährleistet sein: Energieberater*innen dürfen keine wirtschaftlichen Interessen an bestimmten Produkten oder Herstellern haben. Nur so ist eine neutrale und objektive Empfehlung möglich.

4. So finden Sie einen qualifizierten Energieberater in Ihrer Nähe

Für die Suche nach einer qualifizierten Energieberatung in der Nähe stehen verschiedene etablierte Online-Plattformen zur Verfügung. Dort können Eigentümer*innen gezielt nach Berater*innen in ihrer Region filtern – etwa nach Postleitzahl, Fachgebiet oder Zulassung.

Energieeffizienz-Expertenliste der dena: Die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz beauftragte Datenbank enthält ausschließlich geprüfte und zugelassene Expert*innen. www.energie-effizienz-experten.de

Verbraucherzentrale Energieberatung: Die Verbraucherzentralen bieten persönliche Beratungstermine vor Ort oder telefonisch an. www.verbraucherzentrale-energieberatung.de

Deutsches Energieberaternetzwerk (DEN): Der Fachverband führt eine eigene Beraterliste mit zertifizierten Mitgliedern und regionaler Suche. www.deutsches-energieberaternetzwerk.de

Bei der Auswahl ist es sinnvoll, mehrere Profile zu vergleichen, Qualifikationen zu prüfen und ggf. Referenzen einzuholen. Ein persönliches Erstgespräch kann helfen, den richtigen Eindruck zu gewinnen und die Entscheidung abzusichern.

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5. Kosten und Fördermöglichkeiten eines Energieberaters

Die Kosten für eine Energieberatung variieren je nach Umfang, Art der Dienstleistung und Qualifikation der Fachperson. Einige Angebote sind kostenlos oder stark vergünstigt. Umfangreichere Leistungen, wie die Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP), sind kostenpflichtig. Sie können aber bezuschusst werden.

Die Investition in eine Beratung mag auf den ersten Blick ein zusätzlicher Kostenpunkt sein – langfristig kann sie sich jedoch mehrfach auszahlen. Denn wer den Überblick hat, spart nicht nur Energie, sondern auch Nerven.

Typische Kostenrahmen:

  • Erstberatung (z. B. durch Verbraucherzentrale): kostenlos oder bis ca. 30 €
  • Vor-Ort-Beratung (inkl. grober Analyse und Handlungsempfehlungen): ca. 300 bis 500 €
  • Erstellen eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP): ca. 1.600 bis 2.100 € für Ein- bis Zweifamilienhäuser

Fördermöglichkeiten:

Das BAFA bezuschusst die Energieberatung für Wohngebäude aktuell mit 50 % der förderfähigen Beratungskosten – maximal 650 € für Ein- und Zweifamilienhäuser und 850 € für Wohngebäude mit 3 oder mehr Wohneinheiten.

Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) erhalten zusätzlich 250 €, wenn die Ergebnisse der Beratung in einer Eigentümerversammlung vorgestellt werden.

Auch die KfW bietet im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) attraktive Förderprogramme für Sanierungsvorhaben an. Bei Einzelmaßnahmen wie Heizungstausch oder Gebäudedämmung sind Tilgungszuschüsse von bis zu 20 % der Investitionskosten möglich.

Beispiel: Ein iSFP für ein Einfamilienhaus kostet 1.800 €. Bei einer BAFA-Förderung von 50 % reduziert sich der Eigenanteil auf 900 €.

Wichtig ist, dass der Energieberater bzw. die Energieberaterin in der Energieeffizienz-Expertenliste der dena eingetragen ist. Nur dann können Fördermittel beantragt werden.

Ein Haus mit Gerüst und Kran im Hintergrund
Eine qualifizierte Energieberatung trägt zum erfolgreichen Sanierungsprozess der Immobilie bei.

6. Fazit: Mit dem Energieberater zur erfolgreichen energetischen Sanierung

Eine qualifizierte Energieberatung begleitet Eigentümer und Eigentümerinnen durch den gesamten Sanierungsprozess – von der Analyse des Ist-Zustands über die Planung und Umsetzung bis zur Fördermittelbeantragung. Das zahlt sich aus: technisch, wirtschaftlich und rechtlich.

Wichtig ist, bei der Auswahl auf nachweisbare Qualifikationen, Unabhängigkeit und Praxiserfahrung zu achten. Nur so wird die Energieberatung zur verlässlichen Grundlage einer effizienten, förderfähigen und zukunftssicheren Modernisierung.

Förderprogramme von BAFA und KfW unterstützen den Beratungsprozess finanziell – Voraussetzung ist dabei meist die Einbindung einer Fachperson aus der dena-Expertenliste.

Wer auf eine fundierte Energieberatung setzt, schafft mehr als nur ein effizientes Zuhause. Man investiert in Lebensqualität, Planungssicherheit – und in ein gutes Gefühl bei jeder Sanierungsentscheidung. Das steigert langfristig den Wohnkomfort, senkt die Energiekosten und erhöht den Immobilienwert.

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Belege

Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA): https://www.bafa.de/DE/Energie/Energieberatung
Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW): https://www.kfw.de
Deutsche Energie-Agentur (dena): https://www.energie-effizienz-experten.de
Verbraucherzentrale Energieberatung: https://verbraucherzentrale-energieberatung.de
Gebäudeenergiegesetz (GEG): https://www.gesetze-im-internet.de/geg/
Finanztip: https://www.finanztip.de/energetische-sanierung/energieberatung/
MyHammer Preisradar: https://www.my-hammer.de/erneuerbare-energien
DAS HAUS (Burda): https://www.haus.de

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