Geplant und gebaut wurde die Anlage von der Erdgas Südwest GmbH, Energieversorgerin mit regionalem Schwerpunkt auf Nordbaden und Oberschwaben. Sie hatte 2023 bereits die erste Anlage des Betriebs am Standort Ostrach als Generalunternehmerin realisiert.
1.600 Photovoltaikmodule mit einer Gesamtleistung von 950 Kilowattpeak schwimmen nun, befestigt auf 90 am Seeufer verankerten Modulbooten, auf dem Baggersee in Pfullendorf. Dort sammeln sie auf etwa sieben Prozent der Seefläche Sonnenenergie, die mittels Wechselrichtern in Strom umgewandelt werden. Die ebenfalls auf dem See schwimmende Trafostation bringt diesen auf die passende Netzspannung und verteilt ihn. Rund eine Million Kilowattstunden regenerativer Strom werden auf diese Weise ab sofort pro Jahr erzeugt. Davon nutzen die Kies- und Schotterwerke Müller 60 Prozent für den Eigenbedarf, 40 Prozent werden ins Netz eingespeist und vermarktet.
„Wir sind vom Konzept der schwimmenden Photovoltaikanlagen überzeugt, auch aufgrund der Erfahrungen, die wir mit unserer Anlage in Ostrach gemacht haben“, erläutert Thomas Hinderhofer, Geschäftsführer der Kies- und Schotterwerke Müller, die Entscheidung für die Investition in Pfullendorf. „In der sonnenintensiven Jahreszeit ist die Nachfrage nach Kies traditionell stärker und unsere Maschinen laufen auf Hochtouren. Genau dann erzeugt PV den meisten Strom. Das passt perfekt.“ Moritz Steinberg, Projektleiter seitens der Erdgas Südwest GmbH, ergänzt: „Stehende Gewässer, die ausschließlich dem Kies- und Sandabbau dienen, eignen sich optimal für den Ausbau erneuerbarer Energie, weil keine Flächenkonkurrenz besteht.“ Ein weiterer Pluspunkt: der Beitrag zum Klimaschutz. Etwa 217.800 Kilogramm CO2 werden durch die Kies- und Schotterwerke Müller ab jetzt jährlich in Pfullendorf eingespart.
Auch darüber hinaus ist die Umweltverträglichkeit der PV-Anlage gewährleistet: Aufgrund der Lage in einem oberirdischen Gewässer mussten vor Baustart eine wasserrechtliche Genehmigung eingeholt und weitere Auflagen erfüllt sein. Auch künftig werden regelmäßig Wasserproben durchgeführt, um den Schutz des Gewässers langfristig sicherzustellen.