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10 Mythen zur Funktion einer Wärmepumpe 

Wärmepumpen sind teuer, heizen nicht ausreichend, sind umweltschädlich und treiben die Stromkosten in die Höhe. Das sind die gängigen Vorurteile gegenüber der Wärmepumpe. Wir fassen die 10 gängigsten Mythen zusammen, klären Fakten und räumen mit Irrtümern auf. Was stimmt und was stimmt nicht?

Inhaltsverzeichnis

  1. Wärmepumpen haben einen hohen Stromverbrauch
  2. Eine Wärmepumpe ist teuer in der Anschaffung
  3. Wärmepumpen sind laut
  4. Heizen mit der Wärmepumpe ist umweltschädlich
  5. Wärmepumpe im Altbau geht nicht
  6. Wärmepumpen können nur als Hybridheizung Öl- und Gasheizungen ersetzen
  7. Die Wärmepumpen ist technisch noch unsicher
  8. Die Wärmepumpe arbeitet im Winter nicht effizient
  9. Wärmepumpen können nur heizen
  10. Auf Erdkollektoren einer Erdwärmepumpe ist Bepflanzen verboten

Im Zuge der Wärmewende überlegen viele Hausbesitzer*innen, auf Wärmepumpen umzusteigen. Doch trotz der steigenden Installationszahlen ist die Wärmepumpenheizung für viele Verbraucher*innen noch ein unbekanntes Thema. Gerade das führt leicht zu Missverständnissen. Wir stellen die 10 häufigsten Mythen vor und klären, was es mit ihnen auf sich hat.

#1 Wärmepumpen haben einen hohen Stromverbrauch

Wärmepumpen brauchen Strom. Allerdings wird Strom nicht direkt 1:1 zum Heizen verwendet, er betreibt den Kompressor und zum Beispiel den Ventilator der Luftwärmepumpe. Für 4 kWh Wärme braucht eine Wärmepumpe nur ungefähr 1 kWh Strom. D. h. 3 kWh Wärme kommen aus der Umwelt ist sind quasi gratis. Einzig der integrierte Heizstab zieht direkt Strom zur Wärmegenerierung. Dieser springt aber lediglich an, wenn die Wärmepumpe im Winter die Spitzenlast nicht mehr decken kann – und das kommt bei einer richtigen Auslegung der Wärmepumpe eher selten vor.

Natürlich erhöhen sich die Stromkosten beim Betrieb einer Wärmepumpe, dafür fallen aber die Gaskosten für die Gasheizung oder die Ölkosten für die Ölheizung weg. Manche Energieversorger bieten mittlerweile Stromtarife für Wärmepumpen an. Dieser Wärmestrom ist bis zu 25 % günstiger als übliche Haushaltsstromtarife. Spezielle Tarife setzen einen gesonderten Stromzähler für die Wärmepumpe voraus. Der Stromverbrauch und der Haushaltsstrom werden getrennt gemessen.

Wer seinen Heizbedarf bewusst reguliert, kann seinen Stromverbrauch zudem gering halten. Und eine eigene Photovoltaikanlage lässt den Stromverbrauch noch viel stärker senken. 

Fakt: Im Verhältnis zur gewonnenen Wärme ist der Stromverbrauch bei Wärmepumpen nicht hoch und kann durch aktives Zutun auch verringert werden.

#2 Eine Wärmepumpe ist teuer in der Anschaffung

Richtig ist: Die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe sind höher als z. B. die einer Gasheizung. Allerdings unterstützt der Staat einen Heizungstausch bzw. eine Heizungssanierung mit umfangreichen Förderungen für Wärmepumpen, die die Mehrkosten teilweise decken. Im Betrieb sind die Kosten einer Wärmepumpenheizung nicht teurer als andere Heizungsarten. Insbesondere in Verbindung mit einer PV-Anlage und einem Batteriespeicher lassen sich die Betriebskosten sogar massiv senken. Dabei sind hohe Autarkiequoten von bis zu 80 % beim gesamten Energieverbrauch problemlos zu erreichen.  

Fakt: Die Kosten für die Anschaffung einer Wärmepumpe werden gefördert und die Wärmepumpe kostet im laufenden Betrieb nicht mehr als eine Gasheizung.

Genauere Infos zu den Kosten einer Wärmepumpe finden Sie hier: Was kostet eigentlich eine Wärmepumpe?

#3 Wärmepumpen sind laut

Moderne Wärmepumpen arbeiten mit einer Lautstärke von ca. 30 bis 60 dB(A). Das ist Flüsterlautstärke bzw. etwa so laut wie ein Kühlschrank oder ein Geschirrspüler. Wie immer gilt: Je höher die Qualität der Wärmepumpe, desto weniger Geräusche verursacht der Betrieb.

Wichtig in Bezug auf die Lärmbelastung einer Wärmepumpe ist, zwischen Körperschall und Luftschall zu unterscheiden. Körperschall verbreitet sich durch Vibration über Boden und Wände. Luftschall verbreitet sich über die Luft und kann mithilfe von Schalldämmung verringert werden. Dieser Schall kann durch eine Entkopplung isoliert werden. Die Wärmepumpe steht auf einem festen Fundament und auf Stelzen, was die Verbreitung von Körperschall verhindert. 

Damit sich niemand durch das Betriebsgeräusch einer Wärmepumpe gestört fühlt, gilt bei der Installation der Wärmepumpe: Zeigt das Gebläse der Wärmepumpe in Richtung des Nachbargrundstücks, muss der Abstand 3 Meter betragen. Zeigt die Luftwärmepumpe in eine andere Richtung und steht nicht unmittelbar neben einem schutzbedürftigen Raum, reicht auch 1 Meter Abstand.

Fakt: Moderne Wärmepumpen funktionieren in Flüsterlautstärke. Wenn es doch zu laut wird, helfen Schalldämmungen oder eine Entkopplung des Geräts.

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#4 Heizen mit der Wärmepumpe ist umweltschädlich

Die Wärmepumpe an sich arbeitet umweltfreundlich. Es kommt aber auf die Energiequelle an, mit der sie betrieben wird. Stammt der Strom aus erneuerbaren Quellen, ist die Nutzung der Wärmepumpe zu 100 % umweltfreundlich und die CO2-Emissionen liegen fast bei null. Im Vergleich zu einer Hybridheizung aus Gasbrennwertkessel und Solarthermie ist der CO2-Ausstoß einer Wärmepumpe selbst mit niedriger Effizienz geringer.

Aber: Die Wärmepumpe benötigt Kältemittel, um Wärme in Heizenergie umzuwandeln. Heutzutage kommt hier meist R290 Propan zum Einsatz. Propan ist ein umweltfreundliches Kältemittel, das keine Auswirkungen auf die Ozonschicht hat. Und im Vergleich sind Gas- oder Ölheizungen bei den lokalen Emissionen weitaus umweltschädlicher.

Fakt: Beziehen Wärmepumpen grünen Strom, arbeiten sie zu 100 % umweltfreundlich.

Infografik mit Balkendiagramm zum Absatz installierter Wärmepumpen in Deutschland zwischen 2004 und 2023
Infografik mit Balkendiagramm zum Absatz installierter Wärmepumpen in Deutschland zwischen 2004 und 2023

#5 Wärmepumpe im Altbau geht nicht

Wärmepumpen können fast überall eingebaut werden. Alte Gebäude sind aber oft nur unzureichend gedämmt, weshalb Wärme hier einfacher entweicht. Das führt zu einer geringen Effizienz jeder Art von Heizung. Daher gehen ein Heizungstausch oder eine Heizungssanierung meistens mit entsprechenden Dämmmaßnahmen Hand in Hand.

Wärmepumpen arbeiten jedoch mit einer geringeren Vorlauftemperatur als Gasheizungen. Liegt die über 55 °C, sinkt die Effizienz der Wärmepumpe und die Kosten steigen. Denn dann benötigt die Wärmepumpe mehr Strom, um den Heizbedarf zu decken. Ältere Modelle schaffen auch nicht mehr als 55 °C. Aber: Es gibt mittlerweile Hochtemperatur-Wärmepumpen, die extra für die Sanierung im Altbau konzipiert sind und eine Heizkreistemperatur von bis zu 70 °C erreichen.

Ob eine Wärmepumpe im Altbau eine sinnvolle Lösung ist, muss aber immer situativ beurteilt werden. In manchen Fällen eignen sich Hybridheizungen für Bestandsgebäude besser und arbeiten effizienter. Klarheit gibt hier eine fachkundige Beratung vor Ort.

Wärmepumpen kommen häufiger in Ein- und Zweifamilienhäusern zum Einsatz. Das bedeutet aber nicht, dass Mehrfamilienhäuser nicht geeignet sind. Hierfür gibt es extra Großwärmepumpen.

Fakt: Richtig eingestellt, arbeiten Wärmepumpen v. a. im Neubau sehr effizient. Inzwischen gibt es allerdings speziell für den Altbau entwickelte Hochtemperatur-Wärmepumpen, die sich für gut gedämmte Häuser bestens eignen können.


Sie planen eine neue Heizung, wissen aber nicht, welches Heizsystem das Richtige für Ihr Zuhause ist? Erfahren Sie alles rund um das Thema Heizung und die entsprechenden Förderungen.


#6 Wärmepumpen können nur als Hybridheizung Öl- und Gasheizungen ersetzen

Wärmepumpen arbeiten auch allein vollkommen ausreichend und können eine Gas- oder Ölheizung ersetzen. Sie können aber auch als Hybridheizung aus Gasheizung und Wärmepumpe ein bestehendes Heizsystem ergänzen. 

Die höchste Effizient erreichen Wärmepumpen in Kombination mit Fußbodenheizungen, da diese nur geringe Vorlauftemperaturen benötigen und Wärme über große Flächen abgegeben. Das Heizen mit Heizkörpern funktioniert aber ebenfalls effizient.

Fakt: Wärmepumpen können Öl- und Gasheizungen ersetzen und funktionieren mit Flächenheizungen am effizientesten.

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#7 Die Wärmepumpe ist technisch noch unsicher

Die Technologie der Wärmepumpe ist nicht neu. Bereits vor über 100 Jahren entdeckten Wissenschaftler*innen die Technik in Anlehnung an die Entwicklung von Kühlgeräten. Seit dem letzten Jahrhundert sorgen Wärmepumpen bereits für ein warmes Zuhause in Gebäuden aller Art. Die Technik ist also ausgereift. Allerdings wird sie immer weiterentwickelt, um ein noch effizienteres Arbeiten zu ermöglichen.

Susanne Liebsch hat mit ihrer Luftwärmepumpe nur gute Erfahrungen gemacht. Sie heizt bereits seit vielen Jahren ausschließlich mit der Wärmepumpe.

Fakt: Die Wärmepumpe ist technisch ausgereift, wird aber stetig weiterentwickelt.

#8 Die Wärmepumpe arbeitet im Winter nicht effizient

Die Erfahrung zeigt: Wärmepumpen können im Winter bei einer Außentemperatur von bis zu -20 °C zuverlässig Wärme liefern. Denn Luft, Grundwasser und Erdboden sind immer wärmer als das Kältemittel. Faktoren wie Sonneneinstrahlungen und Außentemperatur beeinflussen gerade Grundwasser- und Erdwärmepumpen wenig, denn die Umgebungstemperatur bleibt hier fast das ganze Jahr über konstant. Luftwärmepumpen verfügen fast alle über einen Heizstab, der bei niedrigen Temperaturen effektives Heizen sichert. Dieser läuft i. d. R. allerdings nur an wenigen Tagen im Jahr.

Fakt: Auch bei niedrigen Außentemperaturen liefern Wärmepumpen problemlos Wärme. Wird es sehr kalt, muss manchmal der „teurere“ Heizstab zugeschaltet werden.

#9 Wärmepumpen können nur heizen

Wärmepumpen haben weitere Funktionen: Split-Klimaanlagen z. B. sind Luft-Luft-Wärmepumpen, die kühlen und heizen. Hier werden Verdampfer und Verflüssiger je nach Einstellung umgekehrt. Wärmepumpen können also auch kühlen.

Man unterscheidet dabei zwischen aktivem und passivem Kühlen. Bei aktivem Kühlen wird dem Raum über die Wärmepumpe aktiv kalte Luft zugeführt. Bei einer passiven Kühlung entzieht die Wärmepumpe dem Raum die heiße Luft und gibt sie nach draußen wieder ab.

Fakt: Wärmepumpen können nicht nur heizen, sondern auch kühlen.


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#10 Auf Erdkollektoren einer Erdwärmepumpe ist Bepflanzen verboten

Eine Bepflanzung der Flächen, unter denen sich die Erdkollektoren einer Wärmepumpe befinden, ist an sich unproblematisch. Auf Pflanzen und Bäumen mit einer tiefen Verwurzelung sollte man allerdings besser verzichten. Auch immergrüne Pflanzen sind nicht zu empfehlen. In der Umgebung der Wärmepumpe ist es tendenziell kälter, lange Wurzeln stoßen auf Widerstand, deshalb können sich Pflanzen nicht gut entwickeln. Im Winter verlieren die Blätter der Pflanzen mehr Wasser.

Fakt: Bepflanzen ist erlaubt, allerdings einige bestimmte Pflanzenarten nicht.

  1. Laura Krone

    Wir wollen eine Wärmepumpe installieren. Gut zu wissen, dass diese auch keinen hohen Stromverbrauch hat. Dies hat mir mein Mann falsch gesagt.

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