28.03.2018

Klimaschutz – CO2-Tag

Ein Ziel erreichen wir, in dem wir handeln

Ettlingen. Am heutigen Mittwoch ist das deutsche CO2-Budget für das gesamte Jahr verbraucht. Eine Woche früher als im letzten Jahr. Das zeigt: Die Klimapolitik muss dringend angepasst werden. Trotz des steigenden Anteils an erneuerbaren Energien bewegt sich Deutschland in Sachen Klimaschutz in die falsche Richtung.

Am 28. März ist der diesjährige CO2-Tag. An diesem Tag hat Deutschland bereits so viel CO2 ausgestoßen, wie für das gesamte Jahr 2018 vorgesehen ist – nämlich 217 Millionen Tonnen. Statt weniger, scheint Deutschland immer mehr CO2 in die Atmosphäre abzugeben. Im vergangenen Jahr wurde hierzulande mit 910 Millionen Tonnen das Vierfache des CO2-Jahresbudgets emittiert.

Wir müssen heute CO2 einsparen, nicht erst morgen. Jedes eingesparte Gramm zählt

meint Hans-Joachim Seigel, Geschäftsführer der Erdgas Südwest GmbH.

Warum ist die Reduzierung des CO2-Austosses so wichtig? Die Erderwärmung soll laut dem Pariser Klimaschutzabkommen bis zum Jahr 2100 im Vergleich zum vorindustriellen Niveau auf unter zwei Grad Celsius begrenzt werden. Um dies zu erreichen, dürfen, nach Berechnungen des Öko-Instituts und der Prognos AG im Auftrag des WWF, von 2015 bis 2050 weltweit nicht mehr als 890 Milliarden Tonnen und in Deutschland nicht mehr als 9,9 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre abgegeben werden. Nach diesem Zeitraum ist nur noch so viel CO2 erlaubt, wie die Erde auch wieder aufnehmen kann. Und auch dann liegt die Wahrscheinlichkeit dieses Ziel zu erreichen bei nur 66 Prozent.

„Die Energiewende bringt nicht die gewünschten Erfolge: Trotz eines steigenden Ökostrom-Anteils – im Jahr 2017 von rund 36 Prozent – hat Deutschland in den letzten Jahren die Klimaschutzziele verfehlt. Die neue Bundesregierung muss daher den Neuanfang nutzen und zügig die richtigen Weichen für einen schnellen und effektiven Klimaschutz stellen. Die notwendigen Lösungen sind verfügbar, wir müssen sie nur nutzen“, fordert Seigel.

Erdgas und grüne Gase wie Biogas, Biomethan und synthetisches Gas aus Power-to-Gas Verfahren bieten für den Strom-, Wärme- und Verkehrssektor emissionsarme Lösungen, die bezahlbaren Klimaschutz für alle ermöglichen. Durch einen Wechsel von Braunkohle auf Gas in der Stromerzeugung könnten die CO2-Emissionen sofort um bis zu 70 Prozent reduziert werden. Der Austausch alter Heizungen durch moderne Gas-Brennwerttechnik könnte schlagartig mindestens 30 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Mit dem Einsatz von Brennstoffzellen, die gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen, könnte die Effizienz zusätzlich gesteigert und der CO2-Ausstoß somit weiter reduziert werden. Fahrzeuge mit Erdgasantrieb ermöglichen eine Reduzierung der CO2-Emissionen um bis zu 25 Prozent gegenüber Benzinern. Mit 100 Prozent Biomethan im Tank würden die CO2-Emissionen gegen Null gehen.

Negative Klimabilanz