Beatrice Kindler
Managerin Unternehmenskommunikation
In Rekordzeit setzten die Krankenhaus GmbH Alb-Donau-Kreis und der regionale Energiedienstleister Erdgas Südwest ein neues Energiekonzept um.
Nach nur drei Monaten Vorlaufzeit versorgt seit 4. Dezember ein Blockheizkraftwerk (BHKW) das Kreiskrankenhaus Blaubeuren mit Energie. Wie das funktioniert? In dem BHKW wird durch einen Verbrennungsprozess gleichzeitig Strom und Wärme produziert. Beides kann durch die Kraft-Wärme-Kopplung direkt für die Energieversorgung der Gebäude genutzt werden. Dadurch deckt das Gesundheitszentrum Blaubeuren allein beim Strom rund 60 Prozent seines Bedarfs selbst.
Als erster Schritt der neuen Energielösung wurde das vorhandene Heizungs- und Warmwassersystem überprüft und wo erforderlich optimiert. Während z.B. in früheren Jahren im Krankenhaus an vielen Stellen Dampf benötigt wurde, ist dies heute nur noch ganz vereinzelt der Fall. Durch diese Optimierung konnte bereits der Nutzungsgrad der Heizung erhöht werden. Ergänzt hat Erdgas Südwest diese Energiesparmaßnahmen durch den Einsatz eines BHKWs, zwei Wärmespeicher und eines automatischen Leit-und Steuerungssytems. Dieses sorgt für die optimale betriebliche Abstimmung zwischen Verbraucher und Erzeugung und gewährleistet durch eine kontinuierliche Überwachung der Funktionen und Fahrweise der Anlage einen gesamtheitlichen Überblick. Dadurch können eventuelle Verbesserungsmöglichkeiten schneller erkannt und umgesetzt werden.
Die Energielösung im Kreiskrankenhaus Blaubeuren wurde mit einer Investitionssumme von rund 500.000 Euro realisiert. Neben Planung, Bau und Finanzierung kümmert sich Erdgas Südwest 15 Jahre lang um die technische und kaufmännische Betriebsführung der Anlage. „Aus den Erfahrungen mit unserem ersten Blockheizkraftwerk in Ehingen zeigt sich, dass die Erwartungen in diese für uns bis dahin neue Form der Energieversorgung berechtigt waren. Zum einen lassen sich die Energiekosten durch die Energielösung um einen jährlichen Betrag im sechsstelligen Bereich senken und zum anderen werden jährlich mehrere hundert Tonnen des klimaschädlichen Treibstoffgases CO2 eingespart. In Ehingen konnten wir immerhin eine Einsparung von rund einem Fünftel des bisherigen CO2 Ausstoßes erreichen und für Blaubeuren erwarten wir ähnliche Dimensionen“ erklärt Wolfgang Schneider, Geschäftsführer der ADK GmbH für Gesundheit und Soziales.
„Wir haben Module von „biotark business“ umgesetzt. Das bedeutet, dass Energie regenerativ vor Ort erzeugt und effizient genutzt wird. Denn die regionale Energiewende ist aus unserer Sicht der richtige Weg. Ökologisch sinnvolle, effektive und wirtschaftlich lohnende Energielösungen entstehen häufig vor Ort“, erklärt Achim Lotter von Erdgas Südwest. Unter dem Label „biotark“ begleitet der Energiedienstleister seine Kunden auf dem Weg zur Selbstversorgung mit Energie. Gemeinsam mit der Krankenhaus GmbH Alb-Donau-Kreis werden weitere Module geprüft und ggf. später umgesetzt, die den Energieverbrauch weiter senken oder dazu beitragen, den Autarkiegrad weiter zu erhöhen.
Auch mit Blick auf zukünftig wieder steigende Energiepreise ist dieser Schritt eine wichtige Zukunftssicherung.
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