Energiesparen Geschirrspüler mit Eco-Taste

Energie­sparen im Home­office #Wir­Bleiben­Zuhause

In Zeiten von #WirBleibenZuhause und Homeoffice verbringen wir deutlich mehr Zeit in den eigenen vier Wänden. Das steigert den privaten Energieverbrauch und damit auch die Energiekosten. Wir haben hier ein paar Tipps zusammengestellt, mit denen man Stromfresser ausmachen und das eigene Verbrauchsverhalten hinterfragen kann.

Wer seinen Arbeitsplatz ganz oder teilweise nach Hause verlegt, sollte sich fragen, wie er dem dadurch steigenden privaten Energieverbrauch entgegnen kann. Das betrifft in der kalten Jahreszeit vor allem die Versorgung mit Wärme, die nun zum Beispiel keine Tagesabsenkung mehr zulässt. Aber auch beim Strom hat die ganztägige Nutzung von elektrischen Geräten unterschiedlichster Art einen steigenden Verbrauch zur Folge. Um schätzungsweise 10 bis 20 % steigt der private Stromverbrauch, wenn wir den ganzen Tag zuhause bleiben, statt nur am Abend und am Wochenende. Und es wird mehr gekocht, denn statt Gemeinschaftsverpflegung oder Gastronomie zu nutzen, werden Speisen öfter selbst zubereitet. Für all diese Bereiche des privaten Energieverbrauchs in den eigenen vier Wänden haben wir im Folgenden ein paar Tipps zum Energiesparen zusammengestellt. Damit kann jeder die Energiekosten für die Zeit des empfohlenen häuslichen Aufenthalts zwecks Eindämmung der Corona-Pandemie senken. Und natürlich auch in der Zeit danach! 

Struktur des privaten Energieverbrauchs

Wer sich über die Möglichkeiten des privaten Energiesparens Gedanken macht, sollte sich zunächst die unterschiedlichen Verbrauchsbereiche nach ihrem Anteil am Gesamtverbrauch genauer ansehen. 

Anteile der Anwendungsbereiche am privaten Energieverbrauch (2017)(1)

  • Raumwärme: 70,5 %
  • Warmwasser: 14 %
  • Haushaltsgeräte (u.a. TV, IT) : 8,2 %
  • Kochen, Trocknen, Bügeln: 5,6 %
  • Beleuchtung: 1,5 %

Mit über zwei Dritteln macht die Wärmeversorgung im privaten Energieverbrauch mit Abstand den größten Anteil aus. Dagegen nimmt am unteren Ende der Liste die Beleuchtung einen fast vernachlässigbaren Anteil ein. Energiesparen macht sich also vor allem in den Bereichen bemerkbar, die den höchsten Anteil am Energieverbrauch aufweisen. Hinzu kommt: Nicht alle Bereiche des privaten Energieverbrauchs sind gleichermaßen von einer Steigerung betroffen, wenn man im Homeoffice arbeitet oder sich ständig in der Wohnung aufhält.

So wirkt sich #WirBleibenZuhause auf den privaten Energieverbrauch aus 

  • ‼️ Heizung:  In der kalten Jahreszeit muss nun durchgeheizt werden. Die Absenkung der Raumtemperatur auf 18 Grad in ansonsten werktäglich ungenutzten Räumen kommt gar nicht oder nur teilweise in Frage. 
  • Warmwasser: Der Verbrauch in diesem Bereich steigt nur minimal, da sich der Verbrauch trotz erhöhtem Händewaschen kaum erhöhen dürfte. 
  • ‼️ Haushaltsgeräte: Dieser Bereich dürfte die größte Steigerung verzeichnen. Fernseher und IT-Geräte werden viel öfter in Anspruch genommen. Vormittags läuft das Home-Schooling am Tablet und am Nachmittag wollen die jüngeren KiKA schauen während die älteren verstärkt auf Streaming-Anbieter wie z.B. Netflix oder Amazon Prime ausweichen. In Summe werden wesentlich mehr IT-Geräte wie PCs, Laptops und Tablets mit der dazu gehörenden Peripherie-Hardware wie Monitor, Drucker, etc. über Stunden zuhause betrieben. Das frisst wirklich Strom. Und der Staubsauger läuft ebenfalls öfter.
  • ‼️Kochen: Ob mit Gas oder mit Strom – es wird mehr gekocht. Wer nicht zur Arbeit geht, in die Schule oder zur Ausbildungsstätte fährt, kann sich nicht mehr in einer Gemeinschaftsverpflegung (Kantine, Mensa usw.) oder in der Gastronomie versorgen. Entsprechend wird auch die Geschirrspülmaschine öfter benutzt.
  • Beleuchtung: Beim Licht dürfte sich kaum etwas ändern, da die zusätzliche Nutzung der Wohnung bei Tageslicht stattfindet. 

Tipps zum Energiesparen für das Homeoffice und #WirBleibenZuhause

Muster des Energiesparlabels für Bildschirme
Das Energiesparlabel für Bildschirme informiert u.a. über den genauen Stromverbrauch bei 1.000 Betriebstunden. (Quelle: EU-Kommission)

Energiesparen beruht auf zwei Faktoren: Zum einen sollten die genutzten Geräte möglichst wenig Energie verbrauchen. Bei der Energieeffizienz von Konsumgütern wurde in den letzten Jahrzehnten unter anderem auf Grund verschärfter gesetzlicher Bestimmungen viel erreicht. Es wurden Energieeffizienzklassen eingeführt, die transparent kommuniziert werden müssen. Dadurch hat sich der Druck auf die Hersteller erhöht, energiesparende Produkte anzubieten. Deshalb ist es generell ratsam, seinen Maschinen- und Gerätepark immer mal wieder kritisch zu hinterfragen, ob nicht ein neues Modell aus Gründen der Energiesparsamkeit an der Zeit wäre. Dazu stehen inzwischen auch gute Online-Rechner zur Verfügung – hier z. B. zum Thema Kühlschrank.

Zum anderen aber beruht erfolgreiches Energiesparen vor allem auf einer Änderung des Nutzungsverhaltens. Der entscheidende Faktor Mensch kommt ins Spiel. Ein Beispiel: Wenn man einen Liter Wasser zum Kochen bringt, kann man die Hälfte der eingesetzten Energie sparen, wenn man einen Topf mit Deckel benutzt statt einen ohne. Allerdings entscheidet das allein der Koch.

Am meisten erreichen wir, wenn wir Energie da einsparen, wo wir sie am meisten verbrauchen bzw. dort, wo sich auf Grund von Homeoffice und #WirBleibenZuhause eine besondere Steigerung des Energieverbauchs ergibt.

Energiekosten sparen durch schlaues Heizen & Lüften

  • Die richtige Raumtemperatur zur richtigen Zeit: Wer schlau heizt, der passt die Raumtemperatur exakt auf die Nutzung des Raumes an. Nicht alle Räume einer Wohnung müssen den ganzen Tag auf 22 Grad beheizt werden. Deshalb bietet der Einsatz von Systemen zur intelligenten Steuerung der Heizkörper viel Einsparpotenzial. Ein Beispiel: Dass man morgens in einem warmen Bad duschen will, ist verständlich. Das muss aber nicht bedeuten, dass man abends die Heizung im Bad aufdreht, die dann im kostspieligsten Fall die ganze Nacht läuft. Programmierbare Thermostatventile, die die Wärmezufuhr in einstellbaren Zeitintervallen auf die tatsächliche Nutzung regeln, sparen daher richtig Kosten.
  • Heizkörper regelmäßig entstauben: Man sollte seine Heizkörper mindestens einmal im Jahr gründlich von innen und außen entstauben. Nur so kann die Luft gut zirkulieren.
  • Richtiges Lüften: Vermeiden sollte man unbedingt den „Dauer-Kipp-Zustand“ beim Lüften. Besser ist es, mindestens zweimal täglich einige Minuten die Fenster zum Stoßlüften zu öffnen. Je nach Jahreszeit dauert es 4 bis 30 Minuten bis ein Raum vollständig gelüftet ist. Vorschlag für das Homeoffice: Vom Schreibtisch aufstehen, alle Fenster im Arbeitszimmer öffnen und ein paar Lockerungsübungen absolvieren.

Energiekosten sparen beim Kochen und in der Küche

Beim Kochen lässt sich schon mit einfachen Maßnahmen Strom sparen: auf die richtigen Töpfe achten, die Nachwärme elektrischer Kochplatten schlau nutzen und einen Wasserkocher einsetzen. Das größte Potenzial birgt allerdings die Auswahl des richtigen Kochherdes. Insbesondere das Kochen mit Gas kann die Kosten entscheidend senken. Hier haben wir ausführliche Infos zusammengestellt, wie man mit einem Gasherd in der Küche richtig Kosten sparen kann: Elektro oder Gas: Vergleich des Energieverbrauchs von Kochherden

Energiesparen bei Fernseher, Computer & Internet

Die wichtigste Regel lautet: Geräte, die nicht benutzt werden, sollten vollständig ausgeschaltet werden. Der Stand-by-Modus ist meist unnötig und frisst Strom. PCs oder Laptops sollten nach Beendigung der Tätigkeit nicht einfach verlassen werden, sodass sie möglicherweise die ganz Nacht mit Bildschirmschoner durchlaufen. Ein durchschnittliches Notebook verbraucht im 24h-Betrieb 0,50 bis 0,70 Euro Strom pro Tag, wenn es mit dem Ladekabel angeschlossen ist. (2) Das Abschalten oder Zuklappen spart also richtig Geld. Ähnlich verhält es sich mit den beliebten Spielekonsolen wie der Playstation oder einer Wii. Nicht zu vergessen die steigende Anzahl von Kleinverbrauchern wie z. B. Handyakkus, die selbst bei Nichnutzung Strom verbrauchen. Oder Kommunikationsgeräte wie Alexa, Google Home oder Apple Homepod, die nachts abgeschaltet werden könnten.

Extratipp Waschen & Trocknen

Ein bisschen Bewegung in der Mittagspause im Homeoffice? Lassen Sie doch den Trockner mal Trockner sein und hängen Ihre Wäsche im Freien auf. Wäschetrockner verbrauchen je nach Technologie 2 bis 4 kWh pro Vorgang, also 0,60 bis 1,20 Euro. Und frische Luft tut gut, selbst auf dem Balkon.

Fazit

Fakt ist: Exakte Zahlen müssen noch folgen, aber erste Anzeichen deuten darauf hin, dass der Stromverbrauch in Deutschland infolge der Corona-Pandemie insgesamt um etwa 20 % gesunken ist, trotz des Anstiegs im privaten Bereich. Das liegt vor allem an dem reduzierten Verbrauch in Industrie, Handel und Gewerbe. Dieser Umstand senkt übrigens die CO2-Bilanz des Stroms generell, da sich der Anteil Erneuerbarer Energie am Strommix potenziell erhöht. Je weniger Strom verbraucht wird, desto mehr wird das Klima geschont – und der eigene Geldbeutel, nicht zu vergessen.

Nicht nur Energie, auch Geld sparen!

Belege
(1) https://www.destatis.de/DE/Presse
(2) https://praxistipps.chip.de/notebook-stromverbrauch-und-kosten-im-ueberblick_48669

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