18.05.2017

Energie geht auch „regio nah“

Erdgas Südwest und BGS-Energie gründen Regionah Energie GmbH

Regional erzeugten Strom aus Wind, Wasser, Sonne und Biomasse einsammeln und direkt an die Verbraucher liefern, das wollen die Bürgergemeinschaft BGS-Energie und der regionale Energiedienstleister Erdgas Südwest mit der neu gegründeten Regionah Energie GmbH.

Beide Unternehmen halten jeweils 50 Prozent an der Regionah Energie. „Nachhaltigkeit ist im besten Falle immer mit Regionalität verbunden – auch in der Energieversorgung. Das Stromprodukt der Regionah soll keine anonyme Massenware sein. Unsere Kunden werden genau wissen, woher sie ihren Strom beziehen. Wahrscheinlich ist der ein oder andere Erzeuger sogar ihr Nachbar. Das kann man dann auf der Homepage www.regionah-energie.de nachvollziehen“, so Dr. Helmut Gaus, Geschäftsführer der BGS-Energie und gleichzeitig einer der beiden neuen Geschäftsführer der Regionah. Der 54-Jährige ist hauptberuflich Führungskraft in einem großen Industriebetrieb. Seine Leidenschaft gilt jedoch der Energiewende vor Ort. Mit über 20 Jahren Erfahrung in der Branche gehört er zu den Pionieren der erneuerbaren Energien in Württemberg.

Ergänzt wird das Führungsduo durch Alexander Honis. Der 30-jährige Ingenieur und Mitarbeiter der Erdgas Südwest ist zuständig für schlanke energiewirtschaftliche Prozesse und modernes Kundenmanagement. „Wir wollen Qualität aus dem Ländle. Energie bewusst und nachhaltig erzeugt – aus unserer Heimat“, erklärt der südlich von Ulm stammende Honis. Ehrgeiziges Ziel ist es, in jeder Ortschaft im Biosphärengebiet Schwäbische Alb mindestens eine Erzeugungsanlage in den Energiepool aufzunehmen. Dazu zählen zum Beispiel auch private Photovoltaikanlagen, die in nächster Zeit aus der EEG-Förderung herausfallen. „Erste Verträge mit Bürgerenergiegenossenschaften sind bereits geschlossen und weitere werden folgen“, sagt Honis. Ab Juli soll das lokale Stromprodukt zu haben sein.

Im Supermarkt kennt man den Trend schon etwas länger: Beim Kauf von Obst, Gemüse oder anderen Produkten achten immer mehr Verbraucher nicht nur auf das Siegel für biologischen Anbau, sondern zunehmend auch auf die Herkunftsangabe. Und dieses Bewusstsein beginnt sich auf andere Lebensbereiche auszudehnen. Die Universität Hohenheim und die TU Berlin haben dieses Verhalten im Hinblick auf Energiefragen in einer gemeinsamen Studie überprüft und kamen zu einem interessanten Schluss: Regionalität ist demnach für viele Privat- und Industriekunden ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des Energieversorgers. Damit dürfte die Regionah mit ihrem regionalen und ökologischen Stromprodukt voll im Trend liegen.

Logo von Regionah