05.09.2018

Ist die Brennstoffzellenheizung die Heiztechnik der Zukunft?

Vier Fragen an Markus Edel, Experte für die Brennstoffzelle bei der Erdgas Südwest GmbH in Ettlingen

Mit den ersten kühlen Herbstabenden wird die Heizung wieder angeworfen. Dann kommt manch einer ins Grübeln: Lohnt sich vielleicht die Investition in neue Heiztechnik? Markus Edel, Experte für die Brennstoffzelle, hat darauf eine klare Antwort: „Ja – es lohnt sich auf jeden Fall.“

Herr Edel, was raten Sie Hausbesitzern oder Bauherren, die über eine neue Heizungsanlage nachdenken?

Edel: Es ist entscheidend, was der Kunde möchte, welche Vorlieben er hat, wieviel Platz, welchen Anspruch. Fakt ist, es gibt viele Möglichkeiten ein Haus mit Wärme zu versorgen. Eine davon ist die mit Gas betriebene Brennstoffzellenheizung. Sie ist nicht nur nachhaltig, sondern auch platzsparend. Und der aus meiner Sicht bemerkenswerteste Vorteil: Es wird nicht nur Wärme, sondern auch Strom erzeugt. In einer chemischen Reaktion reagieren Wasserstoff und Sauerstoff miteinander und die 750 Kilowatt Leistung sorgen nicht nur für ein warmes Zuhause, sondern decken auch den Grundbedarf an Strom eines durchschnittlichen Vierpersonenhaushaltes. Eine tolle Sache, wenn man bedenkt, dass immer mehr Geräte wie Smartphone, Laptop oder E-Bike mit Strom geladen werden wollen. Zudem erfüllt die innovative Technik ganz einfach die Auflagen aus dem Erneuerbare-Wärme-Gesetz Baden-Württemberg. Danach muss ein Hauseigentümer bei einem Heizungstausch 15 Prozent erneuerbare Energien nachweisen. Verwendet man dann auch noch Biomethan zur Versorgung der Brennstoffzelle, kann die Energieversorgung nahezu CO2-frei erfolgen.

Die Brennstoffzellentechnik ist noch nicht sehr verbreitet, weil sie bisher noch sehr kostspielig war. Deshalb haben Häuslebauer diese Option nicht immer in Erwägung gezogen. Ist das inzwischen anders?

Edel: Ja, da hat sich sehr viel verändert. Noch bis vor fünf Jahren wurden Brennstoffzellenheizgeräte nur als Prototypen in Forschungsprojekten eingesetzt. Inzwischen ist die Technik ausgereift. Die Konditionen sind für Eigenheimbesitzer attraktiv geworden – gerade auch wenn man die Förderung durch den Bund berücksichtigt. Die Fördermittel sind im KfW-Programm „Effizientes Bauen und Sanieren“ dargestellt. Förderfähig sind alle Kosten, die mit dem Einbau der Brennstoffzellenheizung entstehen. Es gibt eine Grundförderung ab 0,25 kWel von 5.700 Euro und eine Förderung pro angefangene 100 Wel von 450 Euro. Außerdem reduziert sich die jährliche Stromrechnung um den selbsterzeugten Strom.

Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein, um eine Brennstoffzellenheizung in einem neuen oder auch in einem alten Haus einzubauen?

Edel: Grundvoraussetzung sind ein Erdgas- und ein Internet-Anschluss. Der Internetanschluss ist wichtig, weil die Anlage elektronisch ausgelesen wird. Auch das ist ein Vorteil dieser modernen Heiztechnik: Sollte es je zu einer Unregelmäßigkeit kommen, wird diese direkt erkannt. Eventuell kann dann auch aus der Ferne gehandelt werden, und es muss nicht extra ein Fachmann nach Hause kommen. Die Raummaße des Aufstellortes müssen mindestens 2 Meter in der Höhe und 1,2 Meter in der Breite betragen. Außerdem braucht der Kamin einen ausreichenden Schornsteininnenquerschnitt. Auch ein Außenkamin ist möglich.

Wie kann man herausfinden, ob im individuellen Fall eine Brennstoffzellenheizung wirklich das Richtige für das eigene Zuhause ist?

Edel: Eine Sofortprognose kann jeder Interessierte direkt auf der Produktseite zur Brennstoffzellenheizung erstellen lassen. Dort sieht jeder direkt selbst, ob die Brennstoffzellenheizung für ihn interessant ist oder nicht. Auf dieser Seite gibt es auch die wichtigsten Informationen rund um die Brennstoffzellenheizung. Natürlich beantworten wir gerne auch direkt alle Fragen rund ums Thema Heiztechnik.

 
Brennstoffzelle Innenansicht